Ablauf der Mediation: Strukturiert zum Erfolg
Die Mediation, als alternatives Konfliktlösungsverfahren, folgt klaren Grundprinzipien und einem strukturierten Ablauf. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit dem Ablauf der Mediation befassen, basierend auf den sechs Grundprinzipien und dem bewährten Fünf-Phasen-Modell. Die Sechs Grundprinzipien der Mediation Bevor wir uns dem Ablauf widmen, ist es wichtig, die Grundprinzipien zu verstehen, die der Mediation zugrunde liegen: 1. Freiwilligkeit Die Teilnahme an der Mediation ist freiwillig. Jede Partei und auch der Mediator können das Verfahren jederzeit abbrechen, wenn sie dies wünschen. 2. Neutralität / Allparteilichkeit Der Mediator agiert neutral und allparteilich. Er bewertet den Konflikt nicht und unterstützt beide Parteien gleichermaßen bei der Konfliktlösung. 3. Eigenverantwortung / Autonomie Die Parteien sind für die Erarbeitung ihrer Lösung eigenverantwortlich. Der Mediator gibt keine Lösung vor, sondern unterstützt sie dabei, ihre eigenen Lösungen zu entwickeln. 4. Informiertheit Alle Beteiligten verpflichten sich, alle relevanten Informationen offen zu legen. Dies trägt dazu bei, dass alle Parteien auf dem gleichen Informationsstand sind. 5. Vertraulichkeit Die Mediation ist vertraulich. Alle Beteiligten, einschließlich des Mediators, verpflichten sich zur Verschwiegenheit über alle während des Verfahrens besprochenen Inhalte. 6. Ergebnisoffenheit Die Mediation ist nicht auf ein bestimmtes Ergebnis festgelegt. Stattdessen werden die Lösungen während des Verfahrens gemeinsam erarbeitet. Der Ablauf der Mediation: Die Fünf-Phasen-zum-Erfolg Die Mediation folgt einem strukturierten Ablauf, der in fünf Phasen zum Erfolg führt: Phase 1: Vorbereitung In dieser Phase treffen sich die Parteien und der Mediator, um das Verfahren zu besprechen und den Rahmen festzulegen. Es werden Regeln aufgestellt und die Erwartungen geklärt. Phase 2: Informationsaustausch Die Parteien haben die Möglichkeit, ihre Sichtweise des Konflikts darzulegen und relevante Informationen auszutauschen. Der Mediator unterstützt sie dabei, sich gegenseitig zuzuhören und zu verstehen. Phase 3: Themensammlung und -strukturierung Gemeinsam identifizieren die Parteien die relevanten Themen des Konflikts und strukturieren diese. Sie legen fest, welche Themen prioritär behandelt werden sollen. Phase 4: Lösungsentwicklung In dieser Phase werden verschiedene Lösungsoptionen erarbeitet und diskutiert. Der Mediator unterstützt die Parteien dabei, kreative Lösungen zu finden und den anderen zu verstehen und gemeinsam zum Ziel zu kommen. Phase 5: Vereinbarung Am Ende der Mediation werden die erarbeiteten Lösungen in einer Vereinbarung (zB in Form eines Mediationsprotokolls) festgehalten. Wann ist Mediation sinnvoll? Mediation bietet sich als Lösungsweg an, wenn ein Konflikt festgefahren ist und die Parteien eine gemeinsame Lösung finden möchten (bestens geeignet für Nachfolge und Konflikte am Arbeitsplatz), aber auch präventiv (zB in der Nachfolgeplanung, Veränderungen in der Organisation, Wechsel an der Spitze). Sie ist besonders geeignet, wenn die Parteien ihre Beziehung zueinander erhalten wollen und eine win-win-Situation anstreben und insbesondere für Familienunternehmen, von großer Bedeutung. Familienunternehmen stehen oft vor einzigartigen Herausforderungen, die sowohl familiäre als auch geschäftliche Aspekte betreffen. Dauer und Kosten der Mediation Zieht man die Konfliktkosten (das sind die Kosten, die beim Versuch Konflikte, Spannungen und Unzufriedenheiten im Betrieb zu lösen, anfallen, dh Arbeitszeit die verloren geht, Fluktuation und Recruiting, Krankenstände, Demotivation durch Unzufriedenheit und sich-unwohl-fühlen im Büro,…) heran, ist die Mediation in der Regel sehr kostengünstig. Die Anzahl der Sitzungen und die Kosten hängen von der Komplexität des Konflikts und des Settings ab (nähere Infos dazu erhalten Sie hier). Im Durchschnitt investieren Führungskräfte etwa 20 Prozent ihrer Arbeitszeit mit dem Versuch Konflikte zu lösen. Das sind, gewichtet mit Ihrem Durchschnittsgehalt, stolze 1.444 Euro pro Führungskraft, die der Betrieb monatlich dafür ausgibt. Die Gründe dafür sind vielseitig: von sinkender Produktivität über höhere Fehlzeiten bis hin zu entgangenen Aufträgen und hoher Fluktuation. Über die Auswirkungen von Konflikten auf das Betriebsklima spreche ich hier gar nicht. Durch eine gezielte Konfliktlösung können Sie Ihre Produktivität und Motivation erhöhen, Ihre Mitarbeiterbindung stärken und somit langfristig Kosten sparen. *Quelle: KPMG Konfliktkostenstudie 2009 Rechtsschutzversicherung für Privatpersonen Es ist erwähnenswert, dass viele Rechtsschutzversicherungen die Kosten für Mediation übernehmen. Dies kann eine finanzielle Entlastung für die Parteien sein und den Zugang zur Mediation erleichtern. Insgesamt bietet die Mediation eine strukturierte und effektive Methode zur Konfliktlösung, die auf den Prinzipien der Freiwilligkeit, Neutralität, Eigenverantwortung, Informiertheit, Vertraulichkeit und Ergebnisoffenheit basiert. Durch ihren strukturierten Ablauf und ihre Flexibilität kann die Mediation dazu beitragen, Konflikte auf faire und nachhaltige Weise zu lösen. Sie wollen mehr erfahren? Hier geht’s lang.
Bereit für einen Neubeginn in der Familiengeschichte? Die Herausforderungen und Chancen der Nachfolge in Familienunternehmen
Die Führung eines Familienunternehmens ist eine komplexe Angelegenheit, die nicht nur geschäftliche, sondern auch persönliche Herausforderungen mit sich bringt. Familienunternehmen stehen vor einzigartigen Herausforderungen, die oft durch den Wechsel in der Führungsebene verschärft werden. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Schlüsselfaktoren, die einen Neubeginn in der Familiengeschichte fördern können. 1. Die Tradition bewahren und gleichzeitig transformieren: Familienunternehmen zeichnen sich oft durch ihre tief verwurzelte Tradition aus. Der Wandel in der Wirtschaft und Gesellschaft erfordert jedoch auch eine Anpassung. Der Neubeginn beginnt mit der Bereitschaft, bewährte Traditionen zu bewahren, und dem Mut zur Veränderungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Drahtseilakt. 2. Konflikte als Chance sehen: Konflikte in Familienunternehmen sind unvermeidlich, aber sie bieten auch die Möglichkeit, Missverständnisse zu klären und Beziehungen zu stärken. Ein konstruktiver Umgang mit Konflikten erfordert oft externe Hilfe, sei es durch Mediation oder Coaching, um eine positive Veränderung herbeizuführen. 3. Konfliktmuster verstehen: Wiederkehrende Konflikte sind Ausdruck tief verwurzelter Muster. Diese Muster zu identifizieren und zu verstehen, ist entscheidend, um langfristige Lösungen zu finden. Coaching kann dabei unterstützen, festgefahrene Muster zu durchbrechen und alternative Wege aufzuzeigen. 4. Nachfolge und Generationenwechsel: Der Übergang von einer Generation zur nächsten ist eine heikle und meist hochemotionale Phase. Die Herausforderungen reichen von der Auswahl des geeigneten Nachfolgers, der Bewältigung von Spannungen zwischen Geschwistern über Vermögensaufteilung und Erbe hin zu steuerlichen Optimierungen und finanziellen Belangen. Ein strukturierter Prozess, klare Kommunikation und frühzeitige Planung, sind für einen reibungslosen Generationenwechsel unerlässlich. 5. Geschwisterdynamik: Geschwisterbeziehungen können eine Bereicherung, aber auch eine Herausforderung für das Familienunternehmen sein. Ein offener Dialog über Rollen, Verantwortlichkeiten und – allen voran – Erwartungen kann dazu beitragen, Konflikte zu minimieren und das harmonische Funktionieren des Unternehmens sicherzustellen. 6. Führungswechsel gestalten: Ein Wechsel in der Führungsebene erfordert nicht nur geschäftliche, sondern vor allem zwischenmenschliche Fähigkeiten. Eine klare Kommunikation, die Förderung von Führungskompetenzen sowie Konfliktlösungskompetenzen und die kontinuierliche Weiterbildung sind Schlüsselelemente, um einen erfolgreichen Führungswechsel zu gewährleisten. Insgesamt sind die Veränderungsbereitschaft und die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbstführung entscheidend für einen Neubeginn in der Familiengeschichte. Durch Mediation, Coaching und einer offenen Kommunikation können Familienunternehmen nicht nur Herausforderungen bewältigen, sondern auch gestärkt in die Zukunft gehen und als Familie näher zusammenrücken. Ein bewusster Umgang mit Konflikten und ein strukturierter Generationswechsel legen den Grundstein für eine erfolgreiche Fortführung der Familientradition im Unternehmenskontext. Sie wollen mehr über mich und meine Arbeit erfahren? Lernen wir uns unverbindlich kennen. Sie wissen nicht wie es mit dem Familienbetrieb weitergehen soll und möchten das Thema von mehreren Facetten betrachten? Schauen Sie doch einmal bei den Veränderungsexpert:innen vorbei.